
von Friedemann Diedrichs USA-Korrespondent ; Nordwestzeitung , Dienstag, den 27. Mai 2025
Analyse Wie Hamas-Propaganda in Europa und den USA Fuß fasst
Das Attentat eines pro-palästinensischen Aktivisten, das letzte Woche in Washington das Leben von zwei Mitarbeitern der israelischen Botschaft kostete und weltweit Schlagzeilen machte, ereignete sich nicht in einem politischen Vakuum. Die Morde sind vielmehr das voerst letzte Verbrechen in einer Eskalationsspirale, die von einem Phänomen angetrieben wird: einem staatlich praktizierten Antisemitismus und einer gefährlichen Anti-Israel-Rhetorik, die vor allem in Ländern wie Großbritannien, Frankreich und Kanada Fuß gefasst hat. Das liegt auch daran, dass in diesen Nationen progressive Politiker am Ruder sind, die in ihren Aussagen auf die durch Migration aus islamischen Staaten deutlich veränderte gefasste Verhältnisse Rücksicht nehmen und sich dabei nicht scheuen selbst eindeutige Poritionen der terroristischen Hamas zu reflektieren. Frankreichs Präsident Emanuel Macron wirft Israel beispielsweise vor. Babys, Frauen und Senioren „ohne Legitimität und Grund“ zu töten – als seien die Defensiv-Aktionen Israels nicht durch das Recht auf Verteidigung abgedeckt. Auch der amerikanische Ex-Präsident Joe Biden, vermutlich bereits durch seinen Alterungsprozess beeinträchtigt, fabulierte noch letztes Jahr von einem Flächenbombardemant“ ohne Rücksicht auf Zivilisten.
„Palästina“ ist „cool“
Solche Aussagen kommen vor allem bei einer jüngeren Generation an, die sich meist ohne tiefere historische Kenntnis des Konflikts mit den Aggressoren vom 7. Oktober 2023 identifiziert. An fast allen Universitäten ist es mittlerweile „cool“ und „in“, für ein „Palästina“ zu sein, dessen Grenzziehung die Vernichtung des jüdischen Staates und somit einen erneuten Holocaust voraussetzen würde. Es darf also nicht verwundern, dass Antisemiten wie der Mörder von Washington sich gerechtfertigt fühlen, wenn man ihnen nur oft genug die Lügen aus der Politik füttert. Und an Lügen mangelt es nicht. Völlig unterschlagen wird stets, dass Israel diesen Krieg weder gewollt noch begonnen hat. Und richtig: Der Konflikt startete weit vor dem 7. Oktober 2023 – mit einer nicht enden wollenden Wiederholung von Terrorattacken der Palästinenser, deren Ziel von vielen Politikern aus Furcht vor der Wahrheit falsch dargestellt wird. Die Palästinenser wollen – und das ist auch das Resultat jahrzehntelanger Indoktrination an den UN-Schulen -keine Zwei-Staaten-Lösung, die gern von ahnungslosen Politikern wie eine Monstranz und „gerechte Sache“ herumgetragen wird. Sie wollen mit großer Mehrheit die Zerstörung Israels und die Auslöschung der Juden im Namen des Islam. Kurioserweise war die Zwei-Staaten-Lösung eine frühere Idee Israels, die -am besten nachvollziehbar am gescheiterten Camp David-Gipfel unter Aufsicht von Bill Clinton – von der palästinensischen Führung trotz großzügiger Offerten so lange abgelehnt wurde, bis Israel aufgrund der nicht enden wollenden Gewalt und „Intifadas“ das Thema frustriert beerdigte.
Märchen vom „Genozid“
Tote Kinder lassen sich besser gegen Israel vermarkten als historische Fakten. Das „Genozid“ -Märchen hat dabei weiter Hochkonjunktur, obwohl der Bevölkerungszuwachs in den Palästinensergebieten auch seit Oktober 2023 genau das Gegenteil impliziert. Hinzu kommt, dass der Konflikt gern als Krieg zwischen Israel und der Hamas dargestellt wird – so als sei die breite Masse der Menschen in Gaza einfach nur neutral.
Doch diese Menschen haben nicht nur Hamas gewählt, sondern auch die Gräueltaten des 7. Oktober 2023 gefeiert und sogar Geiseln versteckt. In einem Konflikt, in dem auf beiden Seiten geschossen und gebombt wird, wird es immer zivile Opfer geben -siehe den Zweiten Weltkrieg, in dem die Alliierten nicht nur gegen die Nazi Regierung, sondern ganz Deutschland kämpften und Differenzierungen zwischen der Führung und Bürgern nicht vornahmen.
Und in welchem Krieg wurde bisher, wie es Israel tut, sogar Sicherheitszonen geschaffen und Warnungen vor Angriffen gegeben? Selbst wenn die Zahlen der Hamas für bare Münze nehmen würde: In keinem Krieg war bisher das Verhältnis von getöteten „Zivilisten“ zu Terroristen so niedrig.
Doch auch das wird man nicht von jenen hören, die dem heimischen Elektorat und einem linken Mob so gern nach dem Mund reden- und dafür auch brennende Synagogen, verwüstete Friedhöfe und ermordete Juden in Kauf nehmen.